Update: Aktualisierte Liste für sichere Reiseländer 2020
Die Mehrheit der Deutschen hält nur fünf Reiseländer für sicher
Die Sorge vor Terror-Anschlägen, politischen Unruhen und Kriminalität verunsichert immer mehr Touristen. Das geht inzwischen so weit, dass eine Mehrheit der Deutschen sich nur noch an fünf Reisezielen sicher fühlt. Neben Deutschland selbst gehören dazu auch die Alpen-Nachbarn Österreich und Schweiz.
- Deutschland schätzen demnach 77 Prozent der Befragten als sicheres Reiseland ein.
- Österreich (71 Prozent)
- die Schweiz (69 Prozent)
- Skandinavien (53 Prozent)
- Italien (52 Prozent)
- Damit hat diese Selbsteinschätzung eine erstaunlich hohe Übereinstimmung mit der Liste der von Profis am sichersten eingeschätzten Reise-Länder.
Das Marktforschungsinstitut GfK hatte für die persönliche Einschätzung der Urlauber im Auftrag der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die wachsende Unsicherheit in den letzten Jahren verändert bei den Deutschen offfensichtlich zunehmend den Blick auf das eigene Land. Denn immerhin jeder zwölfte Befragte fühlte sich selbst in Deutschland nicht mehr sicher.
Andererseits profitiert Italien, das jahrzehntelang durch Themen wie Korruption, Mafia und Taschendiebstahl eher als bedingt sicher in der Wahrnehmung bei Urlaubern galt, bei der Bewertung offensichtlich auch von den schlechten Nachrichten anderer Länder.
So zum Beispiel Spanien: Noch in 2017 galt Spanien als relativ sicheres Wunschziel für Urlaub bei vielen deutschen Reisenden eingeschätzt. Das scheint sich für 2018 zumindest teilweise geändert zu haben.
- Denn nach den aktuellen Zahlen würde sich nur knapp jeder zweite Befragte bei einem Urlaub in Spanien wohl und zugleich sicher fühlen.
- Politische Streitigkeiten in Katalonien und nicht zuletzt der Terror-Anschlag in Barcelona haben hier zumindest kurzfristig die Einschätzung von Reisenden geändert.
Noch viel deutlicher ist die Einschätzung für andere Länder. Die vor einigen Jahren noch sehr beliebten Urlaubsziele Türkei und Ägypten wurden in der Befragung sogar nur noch von fünf Prozent als sichere Reiseländer betrachtet. Allerdings reicht der Optimismus in der Reisebranche offensichtlich aus, um für 2018 bei den ersten Reiseveranstaltern zumindest für die Türkei wieder leicht steigende Übernachtungszahlen zu prognostizieren.
Den die persönliche Einschätzung vermeintlich sicherer Reiseländer verändert sich im Bewusstsein der Urlauber inzwischen schnell. Und die Erfahrung lehrt: Einmalige Ereignisse und die zugehörige mediale Berichterstattung führen bei vielen Urlaubern oft nur kurzfristig zu einem veränderten Buchungsverhalten.
Reiseziele mit "hohem" Sicherheits-Risiko laut Travel Risk Map 2018
Im Gegensatz zum persönlichen Gefühl versucht die Travel Risk Map 2018 durch Fakten messbare Bewertungen über allgemeine Sicherheitsrisiken zur Bewertung heranzuziehen. Die Unternehmensberatung Control Risks. Sie aktualisiert jedes Jahr eine Prognose über allgemeine Sicherheitsrisiken wie Diebstahl, Betrug, Überfälle oder Entführungen, politische Gefahren oder auch medizinisch bedingte gesundheitliche Gefahren. Zusammen mit dem Sicherheits- und Gesundheitsmanagement-Anbieter International SOS entsteht zusätzlich eine sogenannte Travel Risk Map.
Diese Reiseländer werden als besonders unsicher eingeschätzt
Unverändert hohes Gefährdungsrisiko seit Jahren: Mexiko, Venezuela sowie Teile von Kolumbien, Ägypten aber auch von Teilen Kenias und einzelnen Regionen von Indien gehören laut Travel Risk Map schon seit Jahren zu den gefährlichsten Reiseländern.
Ein mittelhohes Risiko wird immerhin noch für Länder genannt wie Brasilien, Tunesien, Südafrika, Äthiopien, Madagaskar und Sri Lanka und in weiten Teilen Indiens sowie Philippinen und Türkei. Dabei sind natürlich Reisen abseits der Touristenströme im Land anders einzuschätzen als ein reiner Strand-Urlaub im abgeschotteten Hotel-Resort.
Besonders sichere Länder laut Travel Risk Map 2018
In den meisten europäischen Ländern, auch Deutschland und Österreich, wird das Sicherheitsrisiko als niedrig eingestuft. In acht Ländern oder Regionen der Welt wird das Risiko von den Experten als unerheblich eingestuft:
- Dänemark
- Finnland
- Grönland
- Island
- Luxemburg
- Norwegen
- Slowenien
- Schweiz.
Länder für Urlaub in Europa und weltweit mit "geringem" Risiko
Reiseländer mit vergleichsweise geringem Risiko trotz bekannter Einzelfälle sind immer noch
- die europäischen Staaten,
- USA, Kanada,
- Australien und Neuseeland.
Ebenfalls dazu gehören weitere klassische Fernreise-Ziele wie Kuba, Costa Rica, Thailand und die Malediven, China, Chile oder Marokko (mit Ausnahme des West-Sahara-Gebiets). Offensichtlich deshalb, wie in die Bewertung viele unterschiedliche Faktoren einfließen wie die aktuelle politische Lage im Land, Terrorgefahr, Überfälle und Diebstähle. Auch dieses Mal zeigen sich darin die Grenzen der statistischen Untersuchung. Entscheidend bleibt, wie man reist und wo man sich konkret im Land aufhält.
Allerdings wird unabhängig von der Sicherheitslage auch für eine ganze Reihe von Staaten auf ein hohes bzw. mittleres gesundheitlichen Risiko durch mangelnde medizinische Versorgungseinrichtung hingewiesen. Auf der Liste der Länder mit "mittleren Gesundheitsgefahren" tauchen hier auch beliebte Reiseziele auf wie Ägypten, Tunesien oder Marokko.
Auf der Weltkarte kann man sich die Einstufung von Ländern unter dem Gesichtspunkt medizinischer Risiken und Sicherheitsrisiken anzeigen lassen. Zum Thema Sicherheit beeinflussen die Einschätzung Aspekte wie: Diebstähle, Überfälle, Sachbeschädigungen, Betrug, Entführungen, Tötungsdelikte und natürlich Terroranschläge.
Soweit die Statistik. Wirklich absolute Sicherheit gibt es aber weder im heimatlichen Umfeld noch auf Reisen.
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Kann ich meine Reise bei akuten Gefahren kostenlos stornieren?
Reisesicherheit allgemein – Tipps zum sicher reisen
Auf welche Länder vertrauten Urlauber 2017?
Reise-Trends für 2018 - Südeuropa weiter vorne
Der Wunsch nach Sicherheit spielt voraussichtlich auch 2018 bei Urlaubsarten:
- Strand- und Badeurlaube und als "sicher" eingestufte Städte-Reisen sind weiterhin im Trend.
- Bei Rundreisen sind viele Urlauber vorsichtig und bewerten die Sicherheitslage für das potentielle Reiseziel offensichtlich genauer und kritischer als früher.
- Bei den Reiseländern am Mittelmeer werden voraussichtlich das spanische Festland sowie die Inseln der Balearen und Kanaren trotz gestiegener Preise weiterhin eine hohe Auslastung in der Hauptsaison erwarten dürfen.
- Kroatien und Griechenland sind neben dem Preiswert-Land Bulgarien weiterhin die Nase vorn vor den früher so beliebten Agypten- und Türkei-Reisen.
- Fernreisen und Kreuzfahrten bleiben in 2018 beliebte "Fluchtorte".
- USA-Interesse sinkt: Zumindest kurzzeitig hat das Image des ehemals so beliebten Reiselandes USA gelitten. Bereits 2017 hatten die USA bei Reisen aus Deutschland einen Rückgang von 17 Prozent zu verzeichnen. Bis Februar lagen die Buchungen für 2018 erneut ca. 20 Prozent unter dem Vorjahr.
- Deutschland wird weiterhin als sicher eingeschätztes Reiseland Platz eins bei den Reisevorleieben der Deutschen behalten. Hinzu kommt die steigende Beliebtheit in den letzten Jahren bei ausländischen Touristen.
Alle Trends stehen immer unter der Unsicherheit, dass ein Anschlag in einem bestimmten Land Urlauber zumindest kurzfristig abschrecken könnte.
Prognosen der Reiseindustrie für Lieblingsziele der Deutschen
Spanien bleibt laut den Prognosen auf der ITB Reisemesse in Berlin auch 2018 die Nummer eins bei Urlaub im Ausland. Man rechnet bisher für 2018 mit einem Umsatzplus von knapp fünf Prozent. Auch die seit Jahren steigenden Preise können diese Entwicklugn bisher nicht stoppen.
Griechenland statt Türkei: Die Griechen haben sich aus der Krise gearbeitet, zumindest was die Beliebtheit bei Resien betrifft. Satte 30 Prozent Umsatzplus in 2017 sorgten für einen Sprung auf Platz zwei der Auslandsziele. 3,7 Millionen deutsche Urlauber kamen 2017 nach Griechenland. Vor allem Inseln profitieren von der gestiegenen Nachfrage. Speziell Urlauber, für die das Preis-Leistungsverhältnis ausschlaggebend ist, haben für diesen Boom gesorgt.
Steigende Beliebtheit für die Türkei?
Neben Ägypten hofft auch die Türkei endlich wieder auf steigende Nachfrage nach den gut ausgestatteten und üppig vorhandenen Hotel-Kapazitäten.Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands prognostiziert Für 2018 das Comeback der Türkei. Die politische Lage, Menschenrechtsthemen und die Sorge vor Anschlägen hatten trotz einem vergleichbarem Preis-Leistungs-Verhältnis zu Griechenland dafür gesorgt, dass sich die Zahl deutscher Reisenden in den letzten zwei Jahren fast halbiert hatte. Für 2018 würden jedoch wieder ein deutlich steigendes Interesse zu verzeichnen sien. Die Buchungszahlen liegen zu Beginn der Saison laut dem Deutschen Reiseverband doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Siehe auch - fairer-urlaub-Tipps:
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Tipps - günstigen Urlaub online buchen