Unverändert spielt der Faktor Sicherheit im Urlaub eine wichtige Rolle bei der Wahl des Reiselandes. Dabei haben sich gegenüber dem Vorjahr die Einschätzungen bezüglich einzelner Länder erneut verändert. Dies sind die Trends und Einschätzungen zur Sicherheit von Reisezielen für das Jahr 2018.
Update: Aktualisierte Liste für sichere Reiseländer 2020
Die Sorge vor Terror-Anschlägen, politischen Unruhen und Kriminalität verunsichert immer mehr Touristen. Das geht inzwischen so weit, dass eine Mehrheit der Deutschen sich nur noch an fünf Reisezielen sicher fühlt. Neben Deutschland selbst gehören dazu auch die Alpen-Nachbarn Österreich und Schweiz.
Das Marktforschungsinstitut GfK hatte für die persönliche Einschätzung der Urlauber im Auftrag der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die wachsende Unsicherheit in den letzten Jahren verändert bei den Deutschen offfensichtlich zunehmend den Blick auf das eigene Land. Denn immerhin jeder zwölfte Befragte fühlte sich selbst in Deutschland nicht mehr sicher.
Andererseits profitiert Italien, das jahrzehntelang durch Themen wie Korruption, Mafia und Taschendiebstahl eher als bedingt sicher in der Wahrnehmung bei Urlaubern galt, bei der Bewertung offensichtlich auch von den schlechten Nachrichten anderer Länder.
So zum Beispiel Spanien: Noch in 2017 galt Spanien als relativ sicheres Wunschziel für Urlaub bei vielen deutschen Reisenden eingeschätzt. Das scheint sich für 2018 zumindest teilweise geändert zu haben.
Noch viel deutlicher ist die Einschätzung für andere Länder. Die vor einigen Jahren noch sehr beliebten Urlaubsziele Türkei und Ägypten wurden in der Befragung sogar nur noch von fünf Prozent als sichere Reiseländer betrachtet. Allerdings reicht der Optimismus in der Reisebranche offensichtlich aus, um für 2018 bei den ersten Reiseveranstaltern zumindest für die Türkei wieder leicht steigende Übernachtungszahlen zu prognostizieren.
Den die persönliche Einschätzung vermeintlich sicherer Reiseländer verändert sich im Bewusstsein der Urlauber inzwischen schnell. Und die Erfahrung lehrt: Einmalige Ereignisse und die zugehörige mediale Berichterstattung führen bei vielen Urlaubern oft nur kurzfristig zu einem veränderten Buchungsverhalten.
Im Gegensatz zum persönlichen Gefühl versucht die Travel Risk Map 2018 durch Fakten messbare Bewertungen über allgemeine Sicherheitsrisiken zur Bewertung heranzuziehen. Die Unternehmensberatung Control Risks. Sie aktualisiert jedes Jahr eine Prognose über allgemeine Sicherheitsrisiken wie Diebstahl, Betrug, Überfälle oder Entführungen, politische Gefahren oder auch medizinisch bedingte gesundheitliche Gefahren. Zusammen mit dem Sicherheits- und Gesundheitsmanagement-Anbieter International SOS entsteht zusätzlich eine sogenannte Travel Risk Map.
Unverändert hohes Gefährdungsrisiko seit Jahren: Mexiko, Venezuela sowie Teile von Kolumbien, Ägypten aber auch von Teilen Kenias und einzelnen Regionen von Indien gehören laut Travel Risk Map schon seit Jahren zu den gefährlichsten Reiseländern.
Ein mittelhohes Risiko wird immerhin noch für Länder genannt wie Brasilien, Tunesien, Südafrika, Äthiopien, Madagaskar und Sri Lanka und in weiten Teilen Indiens sowie Philippinen und Türkei. Dabei sind natürlich Reisen abseits der Touristenströme im Land anders einzuschätzen als ein reiner Strand-Urlaub im abgeschotteten Hotel-Resort.
In den meisten europäischen Ländern, auch Deutschland und Österreich, wird das Sicherheitsrisiko als niedrig eingestuft. In acht Ländern oder Regionen der Welt wird das Risiko von den Experten als unerheblich eingestuft:
Reiseländer mit vergleichsweise geringem Risiko trotz bekannter Einzelfälle sind immer noch
Ebenfalls dazu gehören weitere klassische Fernreise-Ziele wie Kuba, Costa Rica, Thailand und die Malediven, China, Chile oder Marokko (mit Ausnahme des West-Sahara-Gebiets). Offensichtlich deshalb, wie in die Bewertung viele unterschiedliche Faktoren einfließen wie die aktuelle politische Lage im Land, Terrorgefahr, Überfälle und Diebstähle. Auch dieses Mal zeigen sich darin die Grenzen der statistischen Untersuchung. Entscheidend bleibt, wie man reist und wo man sich konkret im Land aufhält.
Allerdings wird unabhängig von der Sicherheitslage auch für eine ganze Reihe von Staaten auf ein hohes bzw. mittleres gesundheitlichen Risiko durch mangelnde medizinische Versorgungseinrichtung hingewiesen. Auf der Liste der Länder mit "mittleren Gesundheitsgefahren" tauchen hier auch beliebte Reiseziele auf wie Ägypten, Tunesien oder Marokko.
Auf der Weltkarte kann man sich die Einstufung von Ländern unter dem Gesichtspunkt medizinischer Risiken und Sicherheitsrisiken anzeigen lassen. Zum Thema Sicherheit beeinflussen die Einschätzung Aspekte wie: Diebstähle, Überfälle, Sachbeschädigungen, Betrug, Entführungen, Tötungsdelikte und natürlich Terroranschläge.
Soweit die Statistik. Wirklich absolute Sicherheit gibt es aber weder im heimatlichen Umfeld noch auf Reisen.
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Weit vorne: Balearen + Kanaren - Bild: Strand auf Teneriffa
Der Wunsch nach Sicherheit spielt voraussichtlich auch 2018 bei Urlaubsarten:
Alle Trends stehen immer unter der Unsicherheit, dass ein Anschlag in einem bestimmten Land Urlauber zumindest kurzfristig abschrecken könnte.
Spanien bleibt laut den Prognosen auf der ITB Reisemesse in Berlin auch 2018 die Nummer eins bei Urlaub im Ausland. Man rechnet bisher für 2018 mit einem Umsatzplus von knapp fünf Prozent. Auch die seit Jahren steigenden Preise können diese Entwicklugn bisher nicht stoppen.
Griechenland statt Türkei: Die Griechen haben sich aus der Krise gearbeitet, zumindest was die Beliebtheit bei Resien betrifft. Satte 30 Prozent Umsatzplus in 2017 sorgten für einen Sprung auf Platz zwei der Auslandsziele. 3,7 Millionen deutsche Urlauber kamen 2017 nach Griechenland. Vor allem Inseln profitieren von der gestiegenen Nachfrage. Speziell Urlauber, für die das Preis-Leistungsverhältnis ausschlaggebend ist, haben für diesen Boom gesorgt.
Neben Ägypten hofft auch die Türkei endlich wieder auf steigende Nachfrage nach den gut ausgestatteten und üppig vorhandenen Hotel-Kapazitäten.Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands prognostiziert Für 2018 das Comeback der Türkei. Die politische Lage, Menschenrechtsthemen und die Sorge vor Anschlägen hatten trotz einem vergleichbarem Preis-Leistungs-Verhältnis zu Griechenland dafür gesorgt, dass sich die Zahl deutscher Reisenden in den letzten zwei Jahren fast halbiert hatte. Für 2018 würden jedoch wieder ein deutlich steigendes Interesse zu verzeichnen sien. Die Buchungszahlen liegen zu Beginn der Saison laut dem Deutschen Reiseverband doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Siehe auch - fairer-urlaub-Tipps:
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